So zauberst du die leckersten Schmorgerichte – inklusive 10 Tipps, wie es ganz einfach und besonders lecker gelingt
Schmoren – das ist der warme Duft langsam gegarter Lebensmittel, der durchs ganze Haus zieht. Schmoren steht außerdem für entspanntes, entschleunigtes Kochen. Denn einmal vorbereitet bleibt der Schmortopf für längere Zeit im Ofen oder auf dem Herd – bis das Essen dann gleich im Topf serviert werden kann. Schmorgerichte sind deshalb perfekt zum gemeinsamen Essen mit der Familie oder Freunden. Sie lassen sich perfekt vorbereiten, warm halten und gemeinsam genießen. Wie Schmoren geht, was du brauchst und welche Zutaten sich besonders eignen, das erfährst du hier…
Das erfährst du in diesem Artikel:
Schmoren leicht gemacht – die perfekte Technik für zartes Gemüse und FleischSchmoren – das brauchst duSchritt-für-Schritt-Anleitung zum perfekten SchmorenWelches Gemüse eignet sich besonders gut zum Schmoren? Diese Beilagen passen perfekt zu Schmorgerichten Tipps und Tricks für noch bessere Ergebnisse beim Schmoren Fazit
Was ist Schmoren? – Eine Definition.
Schmoren ist eine Kochtechnik so wie Braten oder Dünsten. Meistens werden dabei zwei Garverfahren kombiniert, denn beim Schmoren wird Fleisch oder Gemüse in der Regel zunächst scharf angebraten und anschließend in Flüssigkeit bei niedriger Temperatur langsam gegart. So werden die Zutaten besonders zart und entwickeln zusätzliche intensive Aromen.
Verwandle einfache Zutaten in ein Festmahl: Beim Schmoren verschmelzen Aromen auf magische Weise, während Fleisch, Gemüse oder Hülsenfrüchte in sanfter Hitze butterzart werden. Diese uralte Kochtechnik erhält die natürlichen Nährstoffe und entfaltet tiefe, komplexe Geschmäcker, die deine Geschmacksknospen verwöhnen. Stell dir vor, wie sich der Duft von langsam geschmortem Gemüse und zartem Fleisch in deiner Küche ausbreitet – ein Versprechen für ein gesundes und unglaublich befriedigendes Essen. Ob deftige Sonntagsbraten oder leichte Gemüsecurrys – Schmoren ist die Kunst, mit Geduld und Liebe unvergleichliche Genusserlebnisse zu kreieren. Lass dich inspirieren und entdecke die vielseitige Welt des Schmorens für deine gesunde und köstliche Küche!
Schmoren mit und ohne Deckel
Beim Schmoren mit Deckel entsteht eine Art Mini-Ofen im Topf, der die Hitze und Feuchtigkeit optimal einschließt. Dadurch garen die Zutaten besonders sanft und gleichmäßig – das führt zu unglaublich zartem Fleisch und aromatischem Gemüse. Der Deckel verhindert zudem, dass zu viel Flüssigkeit verdampft, sodass das Gericht in seinem eigenen köstlichen Saft schmort. So entwickeln sich intensive Aromen.
Schmoren – das brauchst du
Um die köstliche Welt des Schmorens zu entdecken, benötigst du nur wenige Küchenutensilien, die du wahrscheinlich ohnehin in deiner Küche hast. Damit gelingen dir butterzarte Gerichte voller Aroma und Geschmack.
Dieses Kochgeschirr eignet sich zum Schmoren:
- ofenfester Schmortopf oder Bräter (mit Deckel) (Wichtig: Töpfe mit Kunststoffgriffen sind für den Ofen nicht geeignet!)
- Pfanne zum Anbraten (falls kein Bräter vorhanden ist)
- Kelle
- Grundzutaten: Gemüse nach Wahl, Bratenfleisch im Stück oder gerollt
- Fett zum Anbraten (pflanzliche Öle, Streichfette oder Schmalz )
- Flüssigkeit (Brühe, Wein, Bier, Wasser)
- Gewürze und Kräuter (Lorbeer, Wacholderbeeren, Rosmarin, Thymian, Kümmel, Knoblauch und Zwiebeln nach Geschmack)
Schmoren im Backofen vs. Schmoren auf dem Herd
Egal für welche der beiden Methoden du dich entscheidest, sie führen beide zu köstlich zarten Ergebnissen – solange Topf und Deckel gut schließen, um die Feuchtigkeit zu bewahren. Ob du im Backofen oder auf dem Herd schmorst, beeinflusst aber die Hitzeverteilung im Schmortopf:
- Im Backofen umgibt sanfte, gleichmäßige Wärme das Gericht von allen Seiten. Das ist besonders bei größeren Fleischstücken ideal. Ob du beim Elektroherd Umluft oder Unter- und Oberhitze verwendest, spielt keine Rolle.
- Auf dem Herd hingegen kommt die Hitze primär von unten, was eine gute Kontrolle der Temperatur ermöglicht. Das eignet sich gut für kleinere Portionen oder wenn du Saucen direkt im Topf reduzieren möchtest. Starte mit einer hohen Temperatur und reduziere sie nach dem Anbraten, damit das Gericht dann langsam gart, aber nicht von unten anbrennt.
Tipp: Ab und zu nachschauen und Flüssigkeit mit einer Kelle nachgießen oder Bratenflüssigkeit über den Braten löffeln.
Schmoren auf dem Grill – perfekt für die Outdoor-Saison
Du kochst gerne draußen auf dem Grill? Dann überrasche deine Lieben einmal zur Abwechslung mit einem Schmorgericht vom Grill. Das klappt nämlich wunderbar. Die Voraussetzung ist, dass der Grill richtig gut durchgeheizt ist und eine lange Restwärmezeit hat. Darauf lässt du den gefüllten Schmortopf für ein bis zwei Stunden stehen. Ab und zu nachschauen, ob noch genug Flüssigkeit vorhanden ist und alles gut gart! Als Schmortopf eignet sich ein dickwandiger Gusseisentopf besonders gut, weil er die Hitze gut speichert und für den Einsatz draußen robust genug ist.
Schmorgerichte kannst du perfekt vorbereiten. Folge einfach diesen einzelnen Schritten:
Die Vorbereitung zum Schmoren:
- Gemüse waschen, schälen und in gleichmäßige Stücke schneiden.
- Anbraten: Gemüse in heißem Fett kurz und kräftig anbraten.
- Tipp: Auf die richtige Temperatur achten, um Röstaromen zu erzeugen, aber nicht zu verbrennen. Welche Stufe am Herd für Schmoren perfekt ist, unterscheidet sich je nach Herd und Zutaten – probiere es aus und schau immer wieder in den Topf.
- Flüssigkeit hinzufügen: Gemüse mit Brühe oder anderer Flüssigkeit auffüllen (nicht vollständig bedecken, ca. zu einem Drittel oder halb)
Das Schmoren:
- Temperatur reduzieren, Deckel aufsetzen.
- Garzeiten je nach Gemüse (15 Minuten bis 1 Stunde).
- Während des Garens gelegentlich umrühren, Flüssigkeit prüfen und ggf. nachfüllen.
Das Schmorgericht fertigstellen:
- Kontrolle der Konsistenz (weich, aber mit etwas Biss).
- Abschmecken und nach Geschmack nachwürzen.
Schmoren, das ist Comfort Food, das ist Umami pur und das ist Wohlfühlen. Das liegt an den Zutaten. Aber auch an der Art, wie sie sich durch die lange Einwirkung der Hitze im Ofen geschmacklich verändern. Schmoren garantiert leichte Röstaromen und einen herzhaften Geschmack. Sehr viele Gemüsesorten eignen sich zum Schmoren. Hier findest du eine kleine Übersicht.

Das sind die idealen Gemüsesorten zum Schmoren:
- Wurzelgemüse (Karotten, Pastinaken, Sellerie): nehmen Aroma gut auf
- Kohl (Rotkohl, Weißkohl, Wirsing): wird besonders zart und schmackhaft
- Paprika und Zucchini: kurze Garzeiten, Paprika geschmacklich intensiv, Zucchini bleiben schön saftig
- Fenchel, Lauch und Zwiebeln: entwickeln durch Schmoren angenehme Süße und Aroma
- Kürbis: verkocht zu einer leckeren, zarten Textur
- Hülsenfrüchte: eignen sich sehr gut in Schmortöpfen, dabei auf die Zugabe von genügend Wasser achte
- Pilze: eine beliebte Zutat in vielen Schmorgerichten. Allerdings sollten sie nicht zu lange mit geschmort und nicht wieder erwärmt werden. Tipp: Brate die Pilze in einer Pfanne an und gib sie dann zum Ende der Garzeit in den Schmortopf. Auf diese Weise verhinderst du, dass sie der Hitze zu lange ausgesetzt sind und unverträglich werden.
Hinweis: Einige Gemüsesorten sind fürs Schmoren eher ungeeignet. Dazu gehören etwa Blattgemüse oder Spinat die sollten besser kurz gedünstet werden.
Optimale Temperaturen
Generell empfiehlt sich beim Schmoren: erst bei hoher Temperatur anbraten und dann die Temperatur reduzieren. Meistens wird eine Temperatur von 150 °C bei Umluft empfohlen. Je nach Dauer im Ofen kann es auch noch niedriger sein. Ein Braten kann dann mehrere Stunden im Backofen bleiben. Das Ergebnis ist himmlisch zart.
- Niedrige Temperaturen (140–160 °C): Ideal für sanftes Garen über längere Zeit. Gemüse wird sehr weich und die Aromen können sich gut verbinden.
- Mittlere Temperaturen (160-180 °C): Eine gute Allround-Temperatur, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Garzeit und Bräunung ermöglicht.
- Höhere Temperaturen (über 180 °C): Können verwendet werden, wenn man eine stärkere Bräunung des Gemüses wünscht, bergen aber die Gefahr, dass es schneller austrocknet oder verbrennt. In diesem Fall ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit im Topf zu haben und das Gemüse eventuell zu wenden.
Um Fleisch im Backofen zu schmoren, liegt die optimale Temperatur tendenziell etwas niedriger bis mittig im Bereich von 120 °C bis 180 °C (Ober-/Unterhitze oder Umluft).
Niedrige Temperaturen (120-150 °C): Du kannst sie für besonders zarte und saftige Braten über lange Garzeiten verwenden. Dies minimiert den Flüssigkeitsverlust und sorgt für ein gleichmäßiges Garen.
Mittlere Temperaturen (160-180 °C): Sind ebenfalls gängig und bieten eine gute Balance zwischen Garzeit und gewünschter Bräunung.
Diese Beilagen passen perfekt zu Schmorgerichten
Zu Schmorgerichten passen Beilagen, welche die beim Kochen entstehende Sauce gut aufnehmen können. Du kannst sie vorkochen, warm halten und zusammen mit dem Schmorgericht servieren. Besonders lecker sind:
- Spätzle
- Knödel
- Gnocchi
- Kartoffeln und Kartoffelpüree oder Kartoffelgratin
- Polenta
- Reis
- frisch gebackenes Brot
10 Tipps und Tricks für noch bessere Ergebnisse beim Schmoren
Ganz gleich, ob du zum ersten Mal ein Schmorgericht probierst oder schon viel Erfahrung hast – mit unseren Tipps schmeckt dein Schmorgericht noch besser.
- Kombiniere Gewürze und Kräuter für intensive Aromen.
- Pflanzliche Fette und Schmalz bringen den Geschmack optimal heraus.
- Wein, Bier oder Essig als zusätzliche Flüssigkeit sorgt für eine besondere Geschmackstiefe beim Schmoren.
- Vegetarische und vegane Schmorvarianten sind eine wunderbare Alternative zum Braten.
- Im Freundeskreis oder in der Familie bedienen sich alle aus dem heißen Schmortopf. Individuelle kleine Schmortöpfe für jeden Gast sind eine hübsche Alternative.
- Anbraten: Besonders bei Fleisch ist es für ein intensiveres Aroma und eine schöne Kruste oft empfehlenswert, den Braten vor dem eigentlichen Schmoren in etwas Öl oder Fett in einem ofenfesten Topf oder einer Pfanne rundherum scharf anzubraten. Und auch bei Gemüse kann man so leckere Röstaromen erzeugen.
- Flüssigkeit: Beim Schmoren von Fleisch wird Flüssigkeit hinzugefügt (z. B. Brühe, Wein, Fond), die etwa ein Drittel bis zur Hälfte des Bratens bedecken sollte. Diese Flüssigkeit verdampft langsam und hält das Fleisch saftig.
- Kerntemperatur: Die Garstufe von Fleisch wird primär über die sogenannte Kerntemperatur bestimmt, nicht nur über die Garzeit. Ein Bratenthermometer ist nützlich, um den gewünschten Gargrad (z. B. rosa, medium, durchgegart) zu erreichen. Die optimalen Kerntemperaturen variieren je nach Fleischart und gewünschter Garstufe.
- Garzeit: Die Garzeit für Fleisch ist im Schmortopf in der Regel länger als bei Gemüse und hängt von der Größe und Art des Fleischstücks sowie der gewählten Temperatur ab.
- Ruhezeit: Nach dem Schmoren sollte ein Braten vor dem Anschneiden eine Ruhezeit von etwa 15 Minuten haben (eingewickelt in Alufolie), damit sich der Fleischsaft gleichmäßig verteilen kann und das Fleisch saftiger bleibt.
Fazit
Schmoren ist lecker, unkompliziert und vielseitig – und damit ideal für Einsteiger und Hobbyköche. Probiere es einfach einmal aus und genieße entspanntes Kochen für deine Lieben. Schmorgerichte sind gemütlich und ideal zum Teilen mit der Familie oder mit Freunden.
Guten Appetit!